Planspiel simuliert Klimakonferenz

Bevor es losgehen konnte, wurden die Teilnehmenden in sechs Gruppen, die jeweils ein Land oder eine Ländergruppe darstellten, eingeteilt.
Ziel war es, die globalen Klimaverhandlungen möglichst realitätsnah nachzustellen. Das fiel nicht allen immer auf Anhieb leicht, aber alle verfolgten das selbe Klimaziel. Vor allem die Schülerinnen und Schüler ließen sich spielerisch auf ihre neuen Rollen ein und hatten sichtlich Spaß daran, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Position der USA in der Simulation ist bestimmt durch Diskussionen rund um Ölpolitik, innerstaatliche Konflikte, Migration und globale Machtverhältnisse. Die Europäische Union legt ihren Fokus dagegen auf die Auswirkungen des Ukrainekrieges, Energieversorgung, Atomkraftdebatten und Inflation. Eine Gruppe repräsentierte weitere Industrienationen wie Kanada, Australien oder Japan, die besonders stark von fossilen Brennstoffen abhängig sind. China geht es in der Simulation vor allem darum eigene Strategien zu fossilen Energien zu entwickeln, Ernährungssicherheit für die eigene Bevölkerung sicherzustellen und konkrete Handlungsmaßnahmen festzulegen. Für Indien stehen Themen wie extreme Hitze, soziale Ungleichheit und geopolitische Spannungen im Mittelpunkt, während die Länder des globalen Südens in Afrika, Asien und im Nahen Osten dringende Fragen zu Klimafinanzierung, Wasser- und Ernährungssicherheit sowie zum Umgang mit Klimamigration klären wollen. Auch konnten die Länder des globalen Südens das beste Angebot machen, um mittels Begrenzung der Abholzung und ambitionierten Maßnahmen zur Aufforstung als globale CO2-Senke zu wirken. Bei jeder Simulation wurden drei Verhandlungsrunden durchgeführt. Zunächst setzten sich die Gruppen zusammen, um ihre Angebote festzulegen und intern zu verhandeln. Das zentrale Ziel der Simulation war es, durch gemeinsame Beschlüsse die globale Erderwärmung bis 2100 auf höchstens 2 Grad Celsius zu begrenzen sowie jährlich mindestens 300 Milliarden US-Dollar in einen internationalen Klimafonds einzuzahlen, um gefährdete Länder zu unterstützen.
Nach den Verhandlungsrunden kamen die Delegierten wieder zusammen und stellten ihre Angebote vor. Diese wurden anhand ausgewählter Parameter in das Simulationsprogramm eingetragen, so dass die Delegierten direkt die Auswirkungen sehen und diese mit in die nächste Verhandlungsrunde nehmen konnten. In der Simulation konnten die Gruppen direkt den quantitativen Einfluss auf die Erderwärmung erkennen und auch leicht ausmachen, welche Länder, Gruppen oder Interessen eine konstruktive internationale Zusammenarbeit zur Begrenzung der Erderwärmung verhindern. Die nächste echte UN-Klimakonferenz findet im November 2025 in Belém statt.

Klimakonferenz-Simulation im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathaus