Gut vorbereitet auf heiße Tage
Mit dem Hitzeaktionsplan (HAP) setzt die Stadt Ingolstadt einen weiteren wichtigen Baustein zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels um. Klimabürgermeisterin Petra Kleine: „Ziel ist es, die Bevölkerung besser vor extremen Temperaturen zu schützen – insbesondere ältere Menschen, chronisch Erkrankte, Schwangere und Kleinkinder, die als besonders gefährdet gelten.“ Der Plan bündelt konkrete Maßnahmen, die kurzfristig helfen und langfristig vorbeugen sollen.
Hitzewellen sind längst kein seltenes Phänomen mehr. Studien des Robert Koch-Instituts belegen: In besonders heißen Jahren wie 2018 und 2019 gab es bundesweit jeweils über 7.000 hitzebedingte Todesfälle. Auch in Ingolstadt steigt der Handlungsdruck: „Der Anteil älterer Menschen wird laut Prognosen von derzeit rund 18,5 Prozent bis zum Jahr 2030 auf über 29 Prozent steigen. Damit wächst auch die Zahl jener, die in Hitzephasen besonderen Schutz brauchen“, so Bürgermeisterin Kleine.
Der Hitzeaktionsplan wurde von der städtischen Stabsstelle Klima gemeinsam mit dem Fachbüro GreenAdapt, sowie dem Gesundheitsamt entwickelt. Grundlage bildeten unter anderem bereits vorhandene Daten aus dem städtischen Klimaanpassungskonzept. In Interviews, Workshops und internen Abstimmungen wurden Risiken identifiziert, Zielgruppen bestimmt und 24 konkrete Maßnahmen erarbeitet. Viele der Vorschläge konzentrieren sich auf den Gesundheits- und Sozialbereich – etwa Hitzeschutz für vulnerable Gruppen, präventive Gesundheitsangebote oder die Sensibilisierung relevanter Akteure in Pflege, Bildung und Verwaltung.
Bereits jetzt sind einige Projekte auf den Weg gebracht: So informiert die Stadt online unter „Hitzetipps für heiße Tage“, setzt Schutzmaßnahmen für draußen arbeitende Personen um oder berücksichtigt Hitzeprävention bei Großveranstaltungen. Auch Einrichtungen wie das Klinikum oder Seniorenzentren arbeiten bereits mit individuellen Schutzkonzepten.
Der HAP ist Teil der kommunalen Klimaanpassungsstrategie und ergänzt das Integrierte Klimaschutzkonzept (IKSK). Acht Kernelemente – darunter Koordination, Kommunikation, Stadtplanung und Monitoring – bilden das Gerüst des Maßnahmenplans. Klar ist aber auch: Nicht alles kann sofort umgesetzt werden. Die personellen und finanziellen Ressourcen der Stadtverwaltung sind begrenzt. Zudem betreffen viele Maßnahmen auch andere Träger und Organisationen, die eigenverantwortlich agieren – etwa im Gesundheitswesen oder in der Zivilgesellschaft.
Die Stadt Ingolstadt versteht den Hitzeaktionsplan daher auch als Plattform für gemeinsame Verantwortung und kontinuierliche Weiterentwicklung. Bis eine dauerhafte Koordinierungsstelle geschaffen werden kann, übernimmt die städtische Stabsstelle für Klima, Biodiversität und Donau die erste Phase der Umsetzung und Evaluierung. Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sollen 2026 dem Stadtrat vorgestellt werden.

Hitzeaktionsplan zur Vorbereitung auf heißere Sommer, Foto: Betz