Klimaneutrales Ingolstadt 2035 Logo klein + Förderprogramme für ein Klimaneutrales Ingolstadt 2035 + Klimabeirat Ingolstadt

Entscheidungen für ein klimagerechtes Ingolstadt

Im Juni 2022 hat der Stadtrat der Stadt Ingolstadt das sogenannte Integrierte Klimaschutzkonzept und nun auch in seiner Dezembersitzung 2022 Förderprogramme für ein Klimaneutrales Ingolstadt 2035 verabschiedet. Die notwendigen Maßnahmen, um den Klimaschutz und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern, sollen zügig umgesetzt werden. Die Förderungen für Lastenfahrräder und Balkonkraftwerke können schon jetzt beantragt werden.

Förderprogramme für ein Klimaneutrales Ingolstadt 2035

In seiner Sitzung im Dezember hat der Stadtrat sieben verschiedene lokale Förderprogramme beschlossen. Im neuen Jahr können Bürger/-innen aus einem Fördertopf finanzielle Unterstützung für verschiedene Vorhaben beantragen. Dazu gehören unter anderem Mini-Solaranlagen oder Lastenfahrräder.

„Mir ist es ein besonderes Anliegen, alle Bürgerinnen und Bürger auf dem Weg zum klimaneutralen Ingolstadt 2035 mitzunehmen und immer auch auf soziale Ausgewogenheit zu achten“, so Bürgermeisterin Petra Kleine zu den Ergebnissen dieser Stadtratssitzung.

Ideal für Mietwohnungen: Mini-Solaranlagen

Mit maximal 200 Euro je Antrag fördert die Stadt den Kauf von Mini-Solaranlagen für Balkone, Gärten, Flachdächer oder sonnige Fassaden. Diese eignen sich aufgrund ihrer einfachen Montage auch für Mietwohnungen. Sie erzeugen zwar nur Strom für den Eigenbedarf, tragen aber ebenfalls zur Stabilisierung und Sicherung der Energieversorgung und zur Senkung der Energiekosten bei. Hierfür hat der Stadtrat 50.000 Euro bereitgestellt. Die Stadtwerke Ingolstadt verzichten auf die anfallenden Gebühren in Höhe von 140 Euro für die notwendige Umstellung auf einen digitalen Stromzähler.

Die Förderung von Lastenfahrrädern in Ingolstadt ist zurück

Nach zwei erfolgreichen Förderperioden legt die Stadt 2023 die Anschaffung von Lastenfahrrädern und -pedelecs neu auf. Bei Neukauf oder Leasing fördert die Stadt Ingolstadt 25 Prozent der Nettokosten, maximal jedoch 750 Euro. IngolstadtPass-Inhaber können sich auf eine Förderung von bis zu 1.500 Euro freuen. Der Fördertopf von 100.000 Euro ist zur Hälfte für Inhaber des sozialen Ingolstadt-Passes reserviert. Wer zur Antragsstellung ein mit Diesel oder Benzin betriebenes Fahrzeug verschrottet, erhält einen einmaligen Öko-Bonus von 500 Euro obendrein.

Beratungsleistung zum Strom sparen

Im Rahmen des bundesweiten Projekts „Stromsparcheck“ werden einkommensschwache Haushalte beraten, wie sie die Kosten für Strom und Heizenergie deutlich reduzieren können. Diese Beratung wird in Ingolstadt durch den Verein SKM Augsburg e.V. durchgeführt, für den die Stadt die Fahrtkosten übernimmt. Für den Kauf von energiesparsamen Haushaltsgeräten erhalten bedürftige Haushalte auf Antrag künftig eine kommunale Unterstützung. Den Zuschuss aus der Bundesförderung verdoppelt die Stadt auf bis zu 200 Euro, insgesamt 50.000 Euro werden hierfür angesetzt.

Die Antragsformulare zur Förderung der drei oben genannten Projekte wird es voraussichtlich ab Januar geben.

Neue Förderrichtlinien für Photovoltaik und Solaranlagen

Nach dem Beschluss des Stadtrats erarbeitet die Verwaltung nun auch Förderrichtlinien für Photovoltaik und Solaranlagen. Diese werden 2023 dem Stadtrat vorgelegt.

Ebenfalls zum Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz zählen folgende Maßnahmen, die der Stadtrat beschlossen hat:

Umweltstation für Kinder und Jugendliche

Die Gründung einer staatlich anerkannten Umweltstation „Mensch.Natur.Stadt“ trägt in Zukunft dazu bei, die Umweltbildung für Kinder und Jugendliche in Ingolstadt auch außerhalb der Schule zu verbessern. Bestehende Bildungsangebote, etwa beim Stadtjugendring, Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und Umweltamt werden so gebündelt und gestärkt. Über die Umweltstation sollen außerdem die notwendigen Fachkräfte ausgebildet und koordiniert werden. Die Trägerschaft erfolgt durch eine Kooperation von Stadt, Stadtjugendring und Bund Naturschutz. Bis zu 150.000 Euro jährlich hat der Stadtrat bewilligt.

Ingolstädter Klimabeirat berät und unterstützt

Ein Klimabeirat berät und unterstützt in Zukunft die Stadt, das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Ihm gehören Vertreter/-innen aus Wissenschaft, Umweltverbänden, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft an. Eine Besonderheit ist die Beteiligung von zehn Bürger/-innen, die nicht in Vereinen und Verbänden organisiert sind. Mit einem Projektfonds von jährlich 25.000 Euro sollen kleine Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsprojekte aus der Bürgerschaft finanziert werden.

Ausbau des ökologischen Landbaus

Um den ökologischen Landbau auszubauen und die Verarbeitung und Vermarktung von regionalen Bioprodukten zu stärken, bewirbt sich die Stadt zusammen mit Umlandgemeinden um die Anerkennung als Öko-Modellregion. Damit soll in der Bevölkerung eine bessere Wahrnehmung für alle Öko-Betriebe, Projekte und Aktivitäten erreicht werden und bestehende Vermarktungsstrukturen verbessert werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 30.000 Euro pro Jahr.

Schritte in ein nachhaltiges und klimaneutrales Ingolstadt 2035

„Mit den jetzt beschlossenen Maßnahmen gehen wir einen weiteren Schritt auf unserem Weg zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Beides hat eine große Bedeutung für ein lebenswertes Ingolstadt von morgen und ist die Grundlage für eine zukunftssichere wirtschaftliche Stadtentwicklung. Deshalb engagiert sich Ingolstadt auf vielfältige Weise und ich danke meiner Bürgermeister-Kollegin Petra Kleine und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz“, lobt Oberbürgermeister Christian Scharpf die Beschlüsse.