Bildung gegen weibliche Beschneidung

Sechs Frauen und ein Mann wurden seit Mai als Sprach- und Kulturmittler/-innen zertifiziert. Sie haben damit die Multiplikatoren/-innen-Schulung „Stark gegen Beschneidung“ erfolgreich absolviert. Sie haben dabei allgemeines Wissen zum Gesundheitssystem in Deutschland sowie Fachinformationen zur Kinder- und Frauengesundheit erlernt. Der Schwerpunkt „weibliche Genitalbeschneidung“ steht in der Schulung besonders im Fokus.

Aufgaben der Sprach- und Kulturmittler/-innen

Sie sollen das Bewusstsein für die Unrechtmäßigkeit dieses Eingriffs in ihren Communitys vermitteln. Ihre Aufgabe ist zudem auch die Aufklärung über diese extreme Form der Menschenrechtsverletzung sowie die Wissen zu vermitteln, welche großen körperlichen und psychischen Schäden für die betroffenen Mädchen und Frauen durch diese verbotene Praxis einhergeht. Die Sprach- und Kulturmittler/-innen sollen darüber hinaus bei Bedarf für Übersetzungen bei Ärzten, Behörden und Schulen zur Verfügung stehen. Die Kosten dafür werden über Projektmittel finanziert.

Unterstützung bei pro familia Ingolstadt

Interessierte und betroffene Frauen können sich an pro familia Ingolstadt wenden. Hier stehen Evi Tietmann und Linda Qasem als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Sie organisieren auch Fachfortbildungen für die Beschäftigten in Beratungsstellen, Ämtern, Kitas, Schulen, Kliniken, Arztpraxen usw.

Die Zertifikatsübergabe fand im Beisein von Anja Assenbaum, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ingolstadt, statt. Sie hatte für diesen Kurs die Schirmherrschaft übernommen.

Weitere Zertifizierungen zu Sprach- und Kulturmittler/-innen

Auch im nächsten Jahr sollen weitere Sprach- und Kulturmittler/-innen zertifiziert und ausgebildet werden. Interessierte Frauen und Männer wenden sich an pro familia, Tel. 0841 3792890.

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