Akzeptanz und Respekt für alle Menschen

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie lädt die Gleichstellungsstelle der Stadt in Kooperation mit dem Queer Ingolstadt e.V. am Mittwoch, 17. Mai, zu einer Open-Air-Ausstellung zur Queeren Geschichte am Rathausplatz ein.

Eröffnung der Ausstellung Queere Geschichte um 8 Uhr

Morgens um 8 Uhr wird Bürgermeisterin Petra Kleine mit dem Aufzug der Regenbogenfahne am Rathaus die Ausstellung „Queere Geschichte – We are part of culture“ eröffnen. Um 16 Uhr findet ein Rahmenprogramm mit Ansprachen von Bürgermeisterin Petra Kleine, Christian Zech von Pro Familia e.V., Steffi Kürten von Queer e.V., Barbara Deimel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, sowie mit einem Life-Coaching von Nicole Lorenz zum Thema „Queerness – einfach menschlich“ statt.

Bürgermeisterin Petra Kleine ist es seit vielen Jahren eine Herzensangelegenheit sich für die Gleichstellung von queeren Menschen einzusetzen. Sie erklärt: „Queere Menschen können heute in Deutschland offen leben. Doch der Weg zu mehr Respekt, zu mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz war lang und ist noch nicht vorbei. Noch immer erfahren queere Menschen Diskriminierung, erhalten Hassnachrichten und werden bedroht. Hier braucht es unsere demokratische Gegenwehr. Wir können hinsehen und uns für ein menschliches Miteinander stark machen. Wir können uns für mehr Wertschätzung, Akzeptanz und Respekt für alle Menschen einsetzen. Unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Identität. Mensch bleibt Mensch.“

Ausstellung von 8 – 20 Uhr am Rathausplatz

Barbara Deimel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ingolstadt, freut sich über die gute Zusammenarbeit mit Queer Ingolstadt e.V. und lädt alle Menschen auf den Rathausplatz ein. Die Ausstellung ist von 8 Uhr bis 20 Uhr frei zugänglich. Die Ausstellung „Queere Geschichte – We are part of culture“ besteht aus Kunstwerken mit Porträts berühmter LGBTIQ*-Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Literatur von der Antike bis zum Ende den 20. Jahrhunderts, zum Beispiel: Leonardo da Vinci, Friedrich II. von Preußen, Simone de Beauvoir, Freddie Mercury, Marlene Dietrich oder Lady Gaga.

Mit ihren Begleittexten will die Ausstellung zu Antidiskriminierung, Respekt und Akzeptanz motivieren und wird auf Aufstellern auf dem Rathausplatz präsentiert. Barbara Deimel ist die vollständige rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung aller Geschlechter und jeder sexuellen Orientierung besonders wichtig. Sie erklärt: „Die Ausstellung schafft es über starke, anerkannte Persönlichkeiten unserer Geschichte uns heute aktuelle Fragen zu stellen: Was ist eigentlich Geschlecht? Was sind Rollenbilder? Was macht den Menschen aus? Wie haben sich Geschlechterrollen verändert? Diese Fragestellungen laden uns ein, dass wir uns auseinandersetzen und unsere gesellschaftliche Dimension erweitern.“

Steffi Kürten, Vorsitzende von Queer Ingolstadt e.V. und Stadträtin macht darauf aufmerksam, dass in vielen europäischen Ländern homo-, bi-, inter- oder transphobe Unwissenheit, Vorurteile und Gewalt queere Menschen daran hindert, frei und sicher zu leben. Sie findet: „Wir müssen als Gesellschaft hinschauen und für Gleichheit in Vielfalt stehen! Systematische Unterdrückung und Diskriminierung funktionieren nur, wenn wir es zulassen. Es ist immer wieder unglaublich, aber erst 2018 wurde seitens der WHO Transsexualität von der Liste der Krankheiten gestrichen!“
Am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) wird auf die Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, inter- und queer-geschlechtlichen Menschen (LGBTIQ* – das Sternchen steht stellvertretend für weitere Identitäten) aufmerksam gemacht. Der Regenbogen steht dabei mit seinen vielen Farben für die Vielfalt und Diversität unserer Gesellschaft.

Hintergründe zur Ausstellung Queere Geschichte

Die Ausstellung „We are part of culture“ wurde 2017 bis 2019 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Seit 2017 war die Ausstellung in den 20 größten Bahnhöfen Deutschlands zu sehen und wandert weiter durch Rathäuser, Galerien, Museen und Schulen. Der Rathausplatz ist rollstuhlgerecht erreichbar. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Ausleihen der Ausstellung nach dem 17. Mai möglich

Nach dem 17. Mai kann die Ausstellung – insbesondere von den Schulen in Ingolstadt, für die es auch ein Begleitprogramm für die Unterrichtsvorbereitung nach Jahrgängen sortiert gibt – kostenfrei ausgeliehen werden. Informationen zur Ausstellung gibt es bei: https://100mensch.de/we-are-part-of-culture/. Interessierte können sich die Ausstellung bei der städtischen Gleichstellungsstelle kostenfrei ausleihen: gleichstellungsstelle@ingolstadt.de

Schön wäre es, so Barbara Deimel, wenn viele Menschen die Ausstellung sehen: „Wenn wir hinsehen und menschliche Ungerechtigkeiten erkennen, können wir uns für mehr Gleichstellung einsetzen. Ein Gewinn für uns alle.“

Ausstellung zur Queeren Geschichte // Programm