Umfrage in der Kultur- und Kreativwirtschaft in Ingolstadt
Eine der Maßnahmen aus dem Innenstadtkonzept START:ING ist die Etablierung eines Zentrums für diesen Wirtschaftssektor. Die dafür und für die grundsätzliche Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft geschaffene Stelle im Wirtschaftsreferat ist zwischenzeitlich besetzt und zieht nach einem halben Jahr Bilanz.
Was wurde gemacht?
Um eine Basis für die Ausrichtung des KuK-Zentrums zu haben und zielgerichtete Veranstaltungs- und Vernetzungsformate zu konzipieren, wurde zunächst eine Datenbank von Beschäftigten der KuK-Branche erstellt und der persönliche Kontakt gesucht.
Für einen Überblick der Ingolstädter Szene und deren Bedarfe wurden mehr als 300 Unternehmen und Selbstständige angeschrieben und um Mitwirkung an einer anonymen, stichprobenartigen Umfrage gebeten. 118 Befragte (Rücklaufquote 35 Prozent) beantworteten die insgesamt 23 Fragen. Dabei wurden insbesondere wirtschaftliche Kenndaten wie Gründungsjahr, Rechtsform, Umsätze oder Mitarbeiterstruktur abgefragt. Besonders von Interesse waren für das Wirtschaftsreferat mit Blick auf die Planungen des Kultur- und Kreativzentrums die Wünsche und Bedarfe der Branche nach Räumen, Kreativ-Arealen und Vernetzungsmöglichkeiten.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
Ein wichtiges Ergebnis: Mehr als 30 Prozent der Mitwirkenden haben Interesse an neuen oder zusätzlichen Arbeitsräumen bzw. Verkaufs- und Ausstellungsflächen. Hierbei wurden niedrige Mietkosten und gute Infrastruktur als wichtigste Kriterien an die neuen Räumlichkeiten genannt. Hochwertige Ausstattung oder flexible Arbeitsplätze sind für die Kreativen dagegen weniger wichtig. Vorrangig gesucht werden Räume in Kreativarealen und die Möglichkeit, Seminar- oder Workshop-Räume kurzfristig anzumieten. Die Ergebnisse der Umfrage stehen zum Download bereit:
https://www.ingolstadt.de/Umfrage-Kultur-und-Kreativwirtschaft
Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten bekommen Sie über die E-Mail-Adresse kreativ@ingolstadt.de.
Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum im ehemaligen DK-Gebäude
Im künftigen Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum im ehemaligen Donaukuriergebäude können Angebote für diese Bedarfe geschaffen werden und damit die Kultur- und Kreativwirtschaft in Ingolstadt gefördert und weitere Ansiedlungen begünstigt werden. Auf dem Weg dorthin und um den aktuellen Raumbedarf zu befriedigen, plant die Stadt in einem Leerstand im Innenhof der Donaustraße 3 ein Interims-Kreativareal einzurichten. Das Projekt soll über zwei Jahre Arbeits- und Vernetzungsmöglichkeiten schaffen und dabei Akzeptanz, Nutzen und Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Formate testen und in die weiteren Planungen einbringen. Das Kreativareal wird Startpunkt, sichtbare Verwirklichung und Reallabor für das künftige Zentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft werden.
Mit 37,5 Mrd. Euro Umsatz ist die Kultur- und Kreativwirtschaft die viertstärkste Branche in Bayern nach dem Automobilbau, der Gesundheitswirtschaft und dem Maschinenbau. (Zweiter Bayerischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht 2018). Hinsichtlich der Zahl der Erwerbstätigen rangiert die Branche mit mehr als 280.000 Beschäftigen ebenfalls an vierter Stelle. Die umsatzstärksten der elf Teilbereiche sind dabei die Software-/Games-Industrie, der Rundfunk-, der Presse- und der Werbemarkt.