Spitzen der Region wenden sich an Verkehrsminister

In einem gemeinsamen Schreiben an den bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter unterstreichen Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf und die drei Landräte der Landkreise Pfaffenhofen, Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen die Bedeutung des Regionalexpresses RE1 zwischen München und Nürnberg.

Dieser sei wichtig für den Binnenverkehr in der gesamten Region und habe für den Schüler- und Berufsverkehr sowie den Freizeitverkehr eine bedeutende Funktion. Die häufigen Fahrtausfälle der vergangenen Monate hätten gravierende Auswirkungen auf die Mobilität der Fahrgäste.
Sie fordern daher den Verkehrsminister auf, die aktuelle Situation des Regionalexpresses bald und nachhaltig zu verbessern.

Erst vor Kurzem hatten der Ingolstädter Oberbürgermeister und die drei Landräte Albert Gürtner, Alexander Anetsberger und Peter von der Grün sich in einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Volker Wissing für den Bahnverkehr eingesetzt und die die Reduzierung der ICE-Halte am Ingolstädter Hauptbahnhof beklagt.

Hauptbahnhof Ingolstadt (Foto: Stadt Ingolstadt / Rössle)

Der Brief des Oberbürgermeisters und der Landräte der Region 10 an den Bundesverkehrsminister

„Bedauerlicherweise müssen wir feststellen, dass das Angebot an ICE-Halten am Ingolstädter Hauptbahnhof immer weiter zurückgeht und damit eine der wirtschaftlich stärksten Regionen Deutschlands mehr und mehr vom Fernverkehr abgekoppelt wird.
Die Region 10 in und um Ingolstadt liegt im Herzen Bayerns. Sie umfasst die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen a. d. Ilm und die kreisfreie Stadt Ingolstadt. Insgesamt leben mehr als 500.000 Menschen in der Region. Das Bayerische Landesamt für Statistik prognostiziert sogar einen Anstieg der Einwohnerzahl auf bis zu 550.000 bis zum Jahr 2041.
Die Region 10 zählt nicht nur zu den bevölkerungsstarken Regionen, sie ist ebenfalls eine der wirtschaftsstärksten Regionen in Bayern und Deutschland. Mit AUDI, Airbus Defence & Space, der Unternehmensgruppe Media-Saturn oder mit der Gunvor Raffinerie gibt es in der Region rund um Ingolstadt eine Reihe von erfolgreichen Global Playern.
Mit der Technischen Hochschule, der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, der von der Europäischen Kommission getragenen Initiative „Urban Air Mobility“ und dem am 01.06.2023 eröffneten Maritim Congress Centrum Ingolstadt gehört die Region außerdem zu einem sehr verkehrsgünstig gelegenen Wissenschafts- und Kongressstandort.
Demgegenüber steht, dass die Deutsche Bahn mit dem Fahrplanwechsel zum 10. Dezember 2023 für Ingolstadt und die Region vier ICE-Halte entfallen ließ. Diese Entscheidung ist von unserer Seite nicht nachvollziehbar. Sie setzt nicht nur die falschen Weichen für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort, sie konterkariert auch die angestrebte Verkehrswende und das Ziel mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. Für die Region bedeutet dies konkret vom Fernverkehrsnetz zunehmend abgekoppelt zu werden.
Insbesondere die Direktverbindungen nach Berlin gehen in den letzten Jahren sukzessive zurück auf inzwischen nur noch zwei am Tag. Uns ist durchaus bewusst, dass nicht jeder ICE auch Halt in Ingolstadt machen kann. Gleichwohl halten wir die Fernverkehrsanbindung für die Region 10 für vernachlässigt.
Wir bitten Sie daher für die kommenden Fahrpläne zusätzliche ICE-Halte am Hauptbahnhof zu realisieren, um der wirtschaftlichen und bevölkerungsmäßigen Bedeutung unseres Ballungsraums zwischen München und Nürnberg stärker Rechnung zu tragen.“